Sonntag, 13. Dezember 2009

Back To The Roots (die Möglichkeit einer Insel)

Gleich vorweg genommen: Nein, hier geht es nicht um den erfolgreichen Science-Fiction Roman von Michel Houellebecq. Vielmehr stelle ich mir die Frage, ob es ein „Miteinander“ auf einer Lebensinsel im autark – ökologischen Sinn geben kann.

Unser aktuelles System ist festgefahren, der totale Crash nahezu unausweichlich. Aber wir haben alle die Wahl, jetzt Zukunft zu machen und unseren Nachkommen eine lebenswerte Welt und Gesellschaft zu hinterlassen.

Meist hängt die grundsätzliche Entscheidung, ein autarkes Kollektiv von Selbstversorgern zu schaffen in erster Instanz von einer Einzelperson, oder einem Paar ab die/das den Schritt wagen möchte.

Folgende Fragen eröffnen sich bald:

  • Wo?
  • Mit wem?
  • Wie wird das finanziert?
  • Was muss ich alles dazu tun?

Optimal wäre natürlich als Ausgangsbasis ein Bauernhof mit großem Grund zur landwirtschaftlichen Nutzung. Doch die meisten Menschen leben in der Stadt und gehen dort auch Ihrer beruflichen Tätigkeit nach und für eine plötzliche Abkehr vom Stadtleben fehlen die finanziellen Mittel und/oder die Qualifikationen, sich den Herausforderungen für das neue Leben am Land stellen zu können.

In einem Kollektiv, wo jeder seinen Teil dazu beträgt und sich konstruktiv einbringt wäre es da schon einfacher.

Wie wählt man aber seine Gefährten für für die Zukunft aus? Welche Aufgabenbereiche ergeben sich in in einer derartigen Gesellschaft? Fragen über Fragen.

Existenzielle Grundbedürfnisse:

Das allerwichtigste ist Wasser. Ein eigener Hausbrunnen ist unabkömmlich. Sofort gefolgt natürlich von der Nahrung. Genug Fläche für den Anbau von Obst und Gemüse und auch eventuelle Tierhaltung muss gegeben sein. Wenn man seine Tomaten nicht mehr beim Lebensmittelladen um´s Eck kaufen kann muss man sie selber anbauen. Doch wann ist die Saat und wann die Erntezeit? Wie steht es um die Pflege? Mit all diesen Punkten muss man sich vorher auseinandersetzen.

Die Gesundheit ist auch nicht unwesentlich. Man wird nicht jünger und Verletzungen können leicht passieren, vor allem einem Stadtmenschen am Land. Daher wäre es ratsam, wenn einer der Gefährten zumindest über medizinische Grundkenntnisse verfügt.

Für all jene, die auf ein heißes Bad und Strom aus der Steckdose nicht verzichten wollen kommt mit der alternativen Stromgewinnung eine weitere Aufgabe hinzu.

Pädagogen, Tischler, Gärtner, Elektriker, Ärzte, Maurer, und und und werden für solche Projekte benötigt.

Sie sehen, dass viele Funktionen und Berufe abgedeckt werden müssen, um eine tatsächliche Autarkie zu schaffen, und wie abhängig wir doch von unserer Gesellschaft sind. Wenn jedoch das bestehende System zusammenbricht müssen wir selber Hand anlegen und eine eigene Infrastruktur schaffen.

In einer Gemeinschaft muss es aber auch nach dem Zusammenbruch unseres Systems gewisse Grundregeln geben. Ein anonymer Verfasser hat im Internet diese gut zusammengefasst und frei publiziert:


  1. Die Würde des Menschen, der Tiere und der Natur ist unantastbar.

  1. Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt.

  2. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

  3. Männer und Frauen sind gleichberechtigt.

  4. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

  5. Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.

  6. Alle haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis zu versammeln.

  7. Städte, Gemeinden und Bezirke sollen in geradzahligen Jahren Wahlen veranstalten. Jede Person ab dem 18. Lebensjahr darf daran teilnehmen. Keine Person darf über eine andere Person Amtsgewalt ausüben, solange diese nicht auf diese Weise gewählt worden ist.

  8. Verhandlungen wegen schwerer Verbrechen müssen von einer unabhängigen Jury aus Gleichgestellten geführt werden. Das Strafmaß ist von der Jury zu bestimmen.

  9. Arbeit als Ersatz für Schuldrückzahlung ist nur vorübergehend zulässig. Sklaverei ist verboten.

  10. Zur Förderung des Wiederaufbaues, sind Bürger verpflichtet geistige und materielle Werte zu hüten. Bücher, Maschinen und Geräte aus der Zeit vor dem Zusammenbruch sind aufzubewahren, und, falls möglich, instandzusetzen. Umweltschädigende Technologie darf nicht wieder eingesetzt werden.

  11. Wasser, Boden sowie Tier- und Pflanzenwelt genießen besonderen Schutz. Verseuchung, Raubbau, großflächige Brandrodung und Tötung von Tieren die nicht zu Nahrungszwecken dienen (ausegenommen Schädlinge), werden strengstens bestraft. Jeder Bürger hat die Pflicht die Grundlage der Menschheit zu schützen.

  12. Jeder Bürger soll seinen Nachkommen Lesen und Schreiben lehren.

  13. Weitere Verordnungen festzusetzen, obliegt jeder Gemeinde und jeder Verwaltungseinheit in eigener Verantwortung sofern sie sich an die oben angeführten Gesetze hält.


Einige Versuche autarke Lebensgemeinschaften zu etablieren gibt es bereits, wie zum Beispiel www.lebensinsel.de , www.dorf-im-jetzt.de oder www.gemeinschaften.de – als erste Anlaufstelle und Infopool für Interessierte auf jeden Fall sehr zu empfehlen.



Montag, 7. Dezember 2009

Kaufrausch total


Wir nehmen jeden Tag viele tausende Werbeeindrücke wahr, bewusst und auch unbewusst. Nehmen wir einmal einen Alltagsgegenstand, beispielsweise unser Mobiltelefon. Welche Marke hat es denn? Nokia, Ericsson, Samsung, Sony oder ist es gar von Apple? Machen wir jetzt einen Test, OK? Zweifelsohne wissen Sie, welches Mobiltelefon Sie mit sich führen, denn Sie haben es ja jeden Tag mehrmals in der Hand. Dem nicht genug, können Sie aber mit Sicherheit den Schriftzug, oder das Logo des Herstellers mit Sicherheit blind nachzeichnen. Verblüffend, oder? Man erkennt hier wieder einmal schonungslos, was der menschliche Speicher alles unbewusst aufnimmt.

Nun aber zurück zum Thema.

Stete Reizüberflutung durch die Medien, Reklame usw. nehmen wir in uns auf. Die täglich tausenden (!!!) Werbebotschaften beeinflussen uns in unserem Denken und Handeln weitaus mehr, als wir es annehmen. Bei Einrichtungshäusern denken wir zum Beispiel in erster Linie an die seit Jahren bescheuertse und peinliche Familie „Putz“, die uns nahezu täglich im TV ihre neuesten Stücke spielt. Ergo: Möbel = . . . . (ohne Werbung machen zu wollen). Wenn Sie aus Österreich kommen, wissen Sie zweifelsohne, von welchem Anbieter hier die Rede ist. Es hat sich in unserem Bewusstsein manifestiert und nun schlussfolgern wir.

Ganz egal, ob wir uns gerade einrichten oder nicht, denn die Marke oder im Fachjargon der „Brand“ hat seine Spuren hinterlassen und die zweitgrösste Möbelkette Europas hat Ihren Platz in unserer Datenbank gefunden.

90% der unter 20jährigen können sich kein Leben mehr ohne Mobiltelefon vorstellen. Ja sagt mir doch bitte jemand, was da los ist!! Ich bin ohne Handy geboren, ich bin ohne Handy aufgewachsen, habe beruflich bedingt momentan zwei, OK..., aber ich werde ohne Handy sterben!

Bedürfnisse werden mit künstlichen Produkten teilbefriedigt, die innere Leere wird versucht mit materiellen Gütern zu füllen. Sind wir zufrieden? Nein, denn es gibt schon eine neueren Plasmafernseher, als den meinen.

Die Werbung sagt, wir müssen jung, attraktiv und aktiv sein und das Duschgel und diese Fältchencreme und das Superjoghurt bringt uns dazu und Alles ist besser. Wenn nicht, dann gehen wir eben zum Schönheitschirurgen und knallen uns eine Ladung Botox ins Gesicht. Um cool zu sein, um „In“ zu sein. Um eine Scheinwelt hochleben zu lassen, die garnicht existiert.

Freizeitbeschäftigung Nummer 1 unter Jugendlichen ist; wie kann es anders sein „shoppen“.

Es werden zusehends künstliche Bedürfnisse geschaffen um Produkte zu vermarkten. Das ist Fakt. Das Kaufen an sich hat in unserer Konsumgesellschaft einen wahren Religionsstatus erreicht. Würden wir das einfach so und plötzlich boykottieren stünden wir vor völlig Neuem. Aber sind wir bereit dafür? Sind wir dazu bereit, den eigenen Willen ins Spiel zu bringen? Sind wir bereit dazu, uns unser eigenes Bild zu machen, ganz unabhänging, ungeführt, eigenständig? Oder kurz und schmerzlos gesagt: "Wollen wir uns ewig verarschen lassen?"

Der Mensch hat im Grunde genommen nur ganz wenige, geistige Grundbedürfnisse:

  • Gesundheit
  • Sicherheit
  • Harmonie
  • Frieden

Also ich persönlich kenne kein erwerbbares Produkt, dass mir auch nur eines dieser Bedürfnisse erfüllen könnte. Meines Erachtens nach ist das Alles nicht käuflich. Diese Bedürnisse müssen gelebt werden, von einem jeden Einzelnen. Da gibt es diese alte, bekannte Aussage: "Was ist, wenn Krieg ist und keiner geht hin?" Ja, liebe Leute, wir wissen es Alle ganz genau: "FRIEDEN" ist dann!

Sonntag, 6. Dezember 2009

Weihnachten im 21. Jahrhundert


Im kirchlichen Sinne wird Weihnachten seit über 2000 Jahren praktiziert. Die Bezeichnung kommt aus dem lateinischen, wo es heisst, dass uns diese Nacht die Gnade Gottes zuteil wurde, also die „geweihte Nacht“. Wenn ich mir allerdings heute so ansehe, was da in der sogenannten „Vorweihnachtszeit“ praktiziert wird mutet es wohl eher „gottverlassen“ an. Das gemeine Volk kauft für Menschen, die es meistens nicht möchte, Sachen, die sie nicht brauchen mit Geld, das es nicht hat. Pervers, oder?

Das ist weit weg von den Gaben, die die drei Weisen aus dem Morgenland Jesus Christus gebracht haben, meinen Sie nicht? Genauso krass sehe ich das mit den „Christ“-Bäumen. Also, wie das hat geschehen können, dass sich die Menschen tote Bäume in Ihre Häuser und Wohnungen stellen und dekorieren, darüber gibt nicht einmal das Internet sinnvollen Aufschluss. Angeblich entstand dieser seltsame Brauch im Deutschland des 17. Jahrhunderts und verbreitete sich plötzlich im 19. Jahrhundert mit rasender Geschwindigkeit international. An dieser Stelle muss gesagt werden:

BÄUME GEHÖREN IN DEN WALD!!!

Bitte ist denn das zuviel verlangt?

Nichts gegen Traditionen und Rituale, aber nach einer privat gestarteten Umfrage konnte mir genau Niemand sagen, warum er das jedes Jahr macht. „Das ist eben ein Brauchtum“ war bei 90% der Befragten die Antwort. 60% meinten ausserdem, dass das ja Alle machen.

Irgendwo sehe ich da den Lemming im Menschen....

Sind wir wirklich so manipulierbar, das wir Dinge einfachen akzeptieren und machen, weil es „Alle“ tun? Hinterfragen wir garnichts mehr? Müssen wir denn ins Minus gehen, oder gar einen Kredit aufnehmen um irgendjemanden zu beschenken, um gut dazustehen und kein Aussenseiter zu sein.

Ich bin gerne Aussenseiter, ich bin gerne individuell, ich bin ein Individuum.